Product Owner Engineering, Wasserstoffanwendungen

Aufbau, Betreuung und Entwicklung eines kundenseitigen agilen Teams (Scrum) in der Rolle des Product Owner Engineering. Die abgewickelten Projektinhalte lagen überwiegend im Bereich von Wasserstoffanwendungen (gasförmig, Druck bis ca. 1.000 bar). Das Team setzte sich neben dem Product Owner Engineering aus folgenden Teammitgliedern zusammen: Scrum Master, Developer (Entwicklungsingenieure), Validierungsingenieure sowie für die einzelnen Auftragsabwicklungen auch Fertigung (Musterbau für A-Muster und B-Muster), Messtechnik und Qualitätsmanagement. Die Projektabwicklung erfolgte im Rahmen eines IATF-konformen Produktentwicklungsplans für die einzelnen Komponenten bzw. Systeme. Projektinhalte waren z. B.

  • Entwicklung von Rohrabmessungen und -schnittstellen (gestauchte Rohrenden) für Wasserstoffanwendungen
  • Entwurf und Konstruktion von Wasserstoffverteilsystemen (z. B. für eine Wasserstofftankstelle, verschiedene Multi-Element-Gas-Container (MEGC), Tanksysteme für Fahrzeuge) für stationäre und mobile Anwendungen
  • Fachliche und organisatorische Betreuung der Industrialisierung eines Wasserstoff-Rails (Port Fuel Injection) für eine mobile Anwendung
  • Ausarbeitung des Scope of Work für die einzelnen Projekte; Pflege des Product Backlogs sowie der Produktentwicklungspläne in den einzelnen Musterphasen
  • Unterstützung des Vertriebs bei der Bewertung eingehender Anfragen hinsichtlich Anforderungen und zu erwartenden Entwicklungsaufwänden

Interface Coordination für externes Engineering

Für einen Kunden im Bereich Automotive wurde zur Entlastung der Konstruktionsabteilung ein externes Team von Konstrukteuren aufgebaut. Hierbei wurde die

  • Klärung der technischen Schnittstellen für den Datenexport und -import aus Teamcenter/Siemens NX übernommen sowie
  • die Workflows und Formulare für die Vergabe von Arbeitspaketen erarbeitet, weiterhin erfolgte die
  • organisatorische und fachliche Betreuung der externen Konstrukteure sowie die
  • Qualitätsprüfung der Arbeitsergebnisse und das
  • Projektcontrolling auf Basis der einzelnen Arbeitspakete.

Das Projektteam war international und die fachliche und organisatorische Abstimmung erfolgte auf Englisch.

Projekt­management­handbuch und Schulungen

Erstellen eines Projektmanagementhandbuchs zur Abwicklung von Aufträgen im Bereich Entwicklung und Konstruktion des Maschinenbaus. Das Handbuch diente zur Vermittlung von grundlegenden Informationen bezüglich unterschiedlicher Projektmanagementmethoden sowie einen auf das Unternehmen zugeschnittene Auswahl von Methoden zur Umsetzung in den einzelnen Aufträgen. Bestandteile waren u.a. Kommunikation im Projekt, Vertragsmanagement, Datenablage und Claim Management. Es wurden über längere Zeit wiederkehrende Schulungen auf Basis des Projektmanagementhandbuchs durchgeführt. Sowohl Schulungen als auch das Projektmanagementhandbuch hatten sowohl Projektleiter als auch Projektmitarbeiter als Zielgruppe.

Retrofit eines schiffbaulichen Aggregats

Für einen Systemanbieter für Filtrationsanlagen wurde die Planung für ein Retrofit-Projekt durchgeführt. Ein bestehendes schiffbauliches Aggregat, das sich im Schiffsmaschinenraum befand, sollte durch eine neue, leistungsfähigere Version ersetzt werden.

Dafür musste der Bauraum auf dem Schiff erfasst werden, was mithilfe eines 3D-Scans durchgeführt wurde. Der Scan wurde so durchgeführt, dass sämtliche Anschluss- und Störgeometrien für die Auslegung und Konstruktion des neuen Aggregats in einem CAD-Modell umgesetzt werden konnten. Da sich am geplanten Bauraum noch das bisherige Aggregat befand, musste der 3D-Scan von vielen verschiedenen Blickwinkeln ausgeführt werden. Diese individuelle Scandaten wurden dann in der Datenaufbereitung zu einer gemeinsamen Punktewolke aufbereitet.

Diese Daten haben im Projektverlauf zu einer erheblichen Beschleunigung geführt, da bis auf den 3D-Scan keine weiteren Vor-Ort-Aufnahmen notwendig waren. Auch die Einhaltung erforderlicher Mindestdurchgangsbreiten konnte durch das mitgescannte Umfeld sichergestellt werden.

Das neue Aggregat wurde nach verfahrenstechnischen Vorgaben und unter Berücksichtigung des erfassten Bauraums entworfen, konstruiert und in Fertigungsunterlagen umgesetzt.

Einführung eines Zeit­erfassungs­systems

Zur Abwicklung von Einzelaufträgen mit Projektcharakter in einem Ingenieurbüro wurde eine browserbasierte Zeiterfassung eingerichtet und eingeführt. Das System basierte auf einer Open-Source-Plattform, die um weitere Funktionen zur Umsetzung eines Projektcontrollings ergänzt wurden.

Die Basisfunktionen bestanden aus einer Nutzerverwaltung und dem Anlegen von Projekten und Arbeitspaketen. Die erweiterten Funktionen ließen ein Zuordnen von Planstunden zu einzelnen Arbeitspaketen zu und ermöglichten die Eingabe von geleisteten Stunden und Fertigstellungsgrad, so dass das System mittels der Earned-Value-Prognose eine Ergebnisprognose berechnen konnte.

Darüber hinaus wurde eine Oberfläche erstellt, die einen Gesamtüberblick über alle Projekte ermöglichte.

Tool für Anforderungsmanagement

Entwicklung eines onlinebasierten Tools zur Verwaltung und Verfolgung von Anforderungen in Projekten. Das System bietet die Möglichkeit, sich als Nutzer zu registrieren und Projekte anzulegen. Andere Nutzer können in das eigene Projekt eingeladen werden und verschiedenen Rollen zugeordnet werden.

Die mit dem Tool verwalteten Anforderungen werden grundsätzlich Kategorien zugeordnet. Hierzu gibt es für unterschiedliche Projektarten Templates, die auch als Checkliste verwendet werden können.

In Abhängigkeit von der Nutzerrolle können neue Anforderungen angelegt oder bestehende verändert werden, ebenfalls möglich ist das Kommentieren von Anforderungen.

Die Verwaltung der Anforderungen erfolgt listenbasiert und ist hierarchisch aufgebaut. D.h. eine Anforderung kann aus einer übergeordneten Anforderung abgeleitet werden. Das System kann diese Abhängigkeiten als Diagramm visualisieren.

Jede Anforderung kann mit verschiedenen Attributen versehen werden, die zur Klassifizierung und Auswertung der Anforderungen genutzt werden können.

Zu jedem Zeitpunkt ist der Rückgriff auf einen älteren Stand der Projektanforderungen möglich, das Tool bietet hierzu eine 1:1 Gegenüberstellung von zwei unterschiedlichen Versionen mit jeweiliger Kennzeichnung der Änderungen.

Redesign eines Gewinderollkopfes

Ein existierender Gewinderollkopf (Tangential-Gewinderollen) sollte im Rahmen eines Redesigns optimiert werden. Die vorhandene Konstruktion zeigte eine Schwäche bei der Auslösung des Rollvorgangs – es konnte passieren, dass die Auslösung nicht stattfand und der Rollvorgang damit nicht durchgeführt wurde. Der Auslösevorgang erfolgte vollständig mechanisch über einen federnd gelagerten Stift, der durch das Werkstück eingedrückt werden sollte. Diese Fehlfunktion wurde im laufenden Betrieb nicht bemerkt, da der gesamte Fertigungsprozess automatisiert ablief.

Es wurde ein Konzept für einen neuen Gewinderollkopf erarbeitet, bei dem zwei grundlegende Änderungen vorgenommen wurden. Die Auslösemechanik, die die Anfangsenergie für die Bewegung der Rollkörper liefert, wurde stark vereinfacht und konnte so auf einem wesentlich kleineren Bauraum untergebracht werden.

Die Auslösung des Rollvorgangs wurde von der ursprünglichen Mechanik umgestellt auf einen Taster, der wiederum einen Haltemagneten angesteuert hat. Die Umstellung auf die elektronische Auslösung konnte gleichzeitig genutzt werden, um den Rollvorgang zu überwachen und eine Störung zu melden, wenn dieser nicht oder nur teilweise stattgefunden hat. 

Im Rahmen des Projekts wurde ein Prototyp des neuen Gewinderollkopfes hergestellt, der über LEDs den erfolgreichen Rollvorgang signalisieren konnte.

Pontons mit Lastabsenk­einrichtung

Der Kunde hatte eine Anlegestelle für ein Fährschiff projektiert. Das Fährschiff sollte mit der Laderampe an eine befestigte Anlegestelle fahren und musste dann gegen seitliches Abdriften und Wegdrehen gesichert werden. Hierfür war vorgesehen, hinter dem Heck des Schiffs jeweils seitlich mit Abstand Bojen (Mooring Buoys) zu platzieren, an denen das Heck vertäut werden konnte. 

Die Bojen sollten an einem Fundament (Schwerkraftfundament) befestigt werden, das aus mehreren gegossenen Betonblöcken bestand, die eine Kette bildeten. Diese Betonblöcke, bzw. diese Kette aus Betonblöcken mussten auf dem Seeweg vom mehrere Kilometer entfernten Produktionsstandort zu der geplanten Anlegestelle verbracht und dort in ihrer vorgesehenen Position abgesenkt werden.

Es wurde ein Konzept für einen Ponton erarbeitet. Mit dem Ponton konnte jeweils ein Betonblock transportiert und über eine einfache Hydraulik ohne zusätzliche Energiequelle abgesenkt werden. Es konnten mehrere Pontons miteinander gekoppelt werden, so dass diese einen Schleppverband bildeten. Die Kette aus Betonblöcken konnte so über den Seeweg geschleppt werden und die Betonblöcke wurden am Einsatzort abgesenkt.

Studie AKW-Schutzeinrichtung

Im Zuge der geplanten Laufzeitverlängerung für Kernkraftwerke sollten für diese verschiedene Ertüchtigungsmaßnahmen erarbeitet und umgesetzt werden.

Eine Studie zu den Folgewirkungen eines Flugzeugabsturzes auf ein spezifisches Atomkraftwerk hatte gezeigt, dass Teile des Reaktors größeren Kraftauswirkungen ausgesetzt sein könnten, so dass mit austretender Radioaktivität zu rechnen gewesen wäre. Insbesondere der Bereich des Reaktordeckels sollte geschützt werden.

Es wurden mehrere Lösungsansätze erarbeitet und hinsichtlich ihrer Eignung untersucht. Dabei wurde sowohl die technische Machbarkeit als auch die wirtschaftlichen Erfordernisse berücksichtigt. Eine zentrale Anforderung war, dass die zu entwerfende Schutzeinrichtung zum einen die sehr großen äußeren Belastungen aufnehmen muss, als auch der Zugang zum Reaktor, z.B. für den Brennstabwechsel, weiterhin möglich sein muss.

Favorisiert wurde eine Schutzkonstruktion (geschweißte Stahlstruktur), die die gesamte Energie durch plastische Formänderung aufnehmen konnte. Dies bedeutete, dass die Schutzeinrichtung mit Erfüllung ihres Zwecks zerstört wurde. Das war angesichts der sehr hohen äußeren Belastungen auch wirtschaftlich sinnvoll. Eine alternative Lösung, die aus einer starren Struktur bestand, die auf Dämpfern aufgesetzt war, wäre mit wesentlich höherem Aufwand verbunden gewesen.

Die Schutzeinrichtung wurde so weit entworfen, dass ein dynamischer FEM-Nachweis durchgeführt werden konnte und ein Abschlussbericht zum erarbeiteten Konzept erstellt werden konnte.

Externe Auftragsbearbeitung Change Requests

In einem Kundenunternehmen, dass sich mit Retrofits für Maschinen beschäftigt, zeichnete sich eine erhöhtes Auftragsaufkommen bei der Erstellung von technischen Zeichnungen für Fertigungsteile und Ersatzteilzeichnungen ab. Dieses Auftragsvolumen sollte durch eine externe Unterstützung bearbeitet werden.

Für die externe Auftragsbearbeitung wurde die notwendige technische Infrastruktur mit der kundenseitigen IT aufgebaut, der Workflow für die Abwicklung einzelner Arbeitspakete definiert und getestet sowie die vertraglichen Inhalte (Rahmenwerkvertrag mit Einzelwerkverträgen für einzelne Change Requests) fixiert und abgeschlossen.

Der Informationsaustausch zu neuen Arbeitsinhalten erfolgte über Sharepoint, auftragnehmerseitig wurde ein excelbasiertes Controlling umgesetzt, das Rückschlüsse auf die typischen Bearbeitungsdauern häufiger bzw. wiederkehrender Auftragstypen ermöglichte. Anhand dieser Kennzahlen konnte ein Abrechnungssystem auf Basis von Pauschalen umgesetzt werden. Die Auftragsbearbeitung erfolgte direkt im Kundensystem über Citrix.